Wettbewerb der Ethikklassen 10: Kurzfilme über den Sinn des Lebens
Zum Abschluss der Unterrichtseinheit „Glück und Moral“ haben die Schülerinnen und Schüler der beiden Ethikklassen 10 an einem schulinternen Wettbewerb teilgenommen. Aufgabe der Klassen war es, Kurzfilme zu produzieren, welche die Glückskonzeptionen der antiken Philosophen Epikur, Aristoteles und Seneca beziehungsweise der Philosophenschule der Stoa kurz und prägnant wiedergeben. Die kreative Aufgabe forderte nicht nur die Anwendung gelernter Inhalte, sondern auch die Sozial- und Medienkompetenz der Schüler und Schülerinnen.
Kreative Vielfalt und Medienkompetenz
Die Kurzfilme behandelten komplexe philosophische Konzepte auf anschauliche und originelle Weise. Dabei wurden Epikurs Idee der inneren Frieden, Aristoteles‘ Streben nach Eudaimonia durch Tugend und Vernunft sowie Senecas stoische Philosophie der Gelassenheit und Akzeptanz des Schicksals in unterschiedliche Szenarien und Geschichten eingebettet. Die Schüler und Schülerinnen bewiesen nicht nur fundiertes Verständnis der theoretischen Inhalte, sondern auch ein bemerkenswertes technisches Geschick bei der Umsetzung. Von Drehbuch und Regie über Kameraführung und Schnitt bis hin zur finalen Präsentation wurden alle Schritte von den Schülerinnen und Schülern eigenständig gestaltet.
Bewertung und Ehrung der besten Filme
Eine Schülerjury bewertete die eingereichten Filme anhand der Methode „Zielscheibe“. Dabei flossen fünf Kriterien in die Bewertung ein:
- Inhaltlicher Gehalt: Verständlichkeit, Kohärenz und Sinnhaftigkeit der philosophischen Inhalte
- Setting: Gestaltung der Szenen und die atmosphärische Umsetzung der Filmthemen
- Technische Gestaltung: Qualität von Bild, Ton und Schnitt
- Gesamteindruck
- Besonderheiten: Kreative Elemente wie Humor, außergewöhnliche Requisiten oder innovative Ideen
Am Ende nominierte die Jury die drei besten Videos:
Platz 1: Ein humorvoller und zugleich tiefgründiger Film, der Epikurs Philosophie durch eine schulische Alltagssituation beleuchtet.
Platz 2: Ein beeindruckendes Werk, das die stoische Glücklehre in ein lebendiges und ansprechendes Medienformat umwandelt.
Platz 3: Ein informatives, lebendiges Video, das Aristoteles’ Konzept von Eudaimonia durch eine kreative Darstellung veranschaulicht.
Die drei besten Beiträge wurden mit Prämien ausgezeichnet, um die herausragende Leistung der Teams zu würdigen. Doch auch die übrigen Teams gingen nicht leer aus: Alle Schüler und Schülerinnen erhielten eine Urkunde als Anerkennung für ihr Engagement und die fundierte Auseinandersetzung mit den antiken Glückskonzeptionen. Zum Abschluss versammelten sich alle Schülerinnen und Schüler für ein gemeinsames Foto.
Fazit
Die hohe Qualität der Filme und die kreative Herangehensweise der Schüler und Schülerinnen zeigten eindrucksvoll, wie ethisch-philosophische Inhalte und moderne Medienproduktion zusammengeführt werden können, um anspruchsvolle Themen zugänglich zu machen. Im Anschluss an die Preisverleihung reflektierten die Schülerinnen und Schüler über ihre Erfahrungen mit dem Projekt. Besonders betonten sie die Bedeutung der Autonomie in der Frage nach dem Glück. Viele äußerten, dass sie durch die Auseinandersetzung mit den philosophischen Theorien verstanden hätten, wie wichtig es sei, selbstbestimmt über das eigene Leben zu entscheiden und dabei die eigenen Werte und Prioritäten zu setzen.
Das Projekt ging weit über die Wissensvermittlung hinaus: Es regte dazu an, persönliche Antworten auf die zentrale Frage nach dem Glück zu finden.
Text und Bilder: Alessandra Monteverde